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Unterschiede zwischen DB und ÖBB

StellwerkSim bietet nur begrenzte Möglichkeiten, die Verfahren anderer Länder umzusetzen, da die Simulation rein auf deutscher Stellwerkstechnik beruht. Andere, hauptsächlich betriebliche und philosophische Unterschiede, die in der hiesigen Simulation (z. T.) umgesetzt sind, werden im Folgenden grob beschrieben.

Begriffe des Bahnbetriebs

Betriebsstellencodes ("Dienstbehelf 640")

Während in Deutschland die Abkürzung der Betriebsstellen (Bahnhöfe, Abzweigstellen, Haltepunkte, etc.) einem der ehemaligen Bahndirektionen untergeordneten Buchstabenschema folgt, gibt es in Österreich keinen entsprechenden Föderalismus. Bahnhöfe haben schlicht einen zwei- oder dreistelligen Buchstabencode, der i.d.R. in Verbindung mit der vollständigen Bahnhofsbezeichnung steht. Besteht ein Bahnhof aus mehreren Bahnhofsteilen, so hat jeder Teil einen eigenen Code.

Anders als in Deutschland haben andere Betriebsstellen wie Haltestellen oder Überleitstellen keinen eigenen Code, sondern werden i.d.R. dem Bahnhof untergeordnet, der der Betriebsstelle in Richtung des Streckenendes vorausging. Dabei steht der Kennbuchstabe für die unterschiedlichen Betriebsstellentypen, gefolgt von einer fortlaufenden Nummer, die sich an der Zahl der Block- und Deckungssignale in Richtung des Streckenendes orientiert. Haltestellen haben eine separate Nummerierung.

Gleis(abschnitts)bezeichnungen

Die ÖBB unterscheiden konsequent zwischen Gleisbezeichnung und Bahnsteigbezeichnung. Bahnsteige werden i.d.R. am Empfangsgebäude beginnend aufwärts nummeriert. In betrieblichen Verfahren sind nur die Gleis(abschnitts)bezeichungen zu verwenden. Gleis(abschnitts)bezeichnungen sind ein- bis dreistellig. Durchgehende Hauptgleise enden dabei auf 1 und 2 (z.B. 201 und 202). Da Ausnahmen hier die Regel bestätigen und das Niederschreiben der Benennungs-Logik den Rahmen des Handbuchs sprengen würde, wird an dieser Stelle auf eine Erläuterung verzichtet.

Schutzsignale

Schutzsignale erfüllen in Österreich die Funktionen, die in Deutschland Zugdeckungssignale (als Trennung zwischen Bahnsteigabschnitten), Zwischensignale (Hauptsignale, die u.a. Bahnhofsteile trennen) und hochstehende Sperrsignale (Start- und Zielpunkt einer Zugfahrt v.a. in Rangierbahnhöfen) übernehmen. In der Simulation können diese Signaltypen nicht artgerecht abgebildet werden. An Bahnsteigen werden Schutzsignale daher (wo möglich) als Zugdeckungssignale ausgeführt. Alle anderen Signale dieses Typs sind je nach Funktion simple Haupt- oder Sperrsignale. Schutzsignale zeigen im Original Halt oder zwei Kennlichter („Fahrverbot aufgehoben“) und besitzen folglich keine Vorsignalfunktion.