Im STS gibt es 2 Arten von Halteplätzen für Züge: Bahnsteige und Haltepunkte. Zwischen beiden gibt es einige Unterschiede:
Bahnsteig | Haltepunkt |
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Fahrstraße wird beim Halt aufgelöst | Fahrstraße bleibt bestehen |
Alle Flags (A/B/D/E/F/K/L/R/W) erlaubt | Nur Flags A/B/D erlaubt |
Unterstützt Gleisänderungen | Keine Gleisänderungen |
Bahnsteig-Elemente markieren die Stelle, an der die Spitze des Zuges halten soll, sind im Spiel aber nicht sichtbar. Kommt der Zug am Bahnsteig zum Stehen, wird seine restliche Fahrstraße aufgelöst. Der Zug fährt erst wieder los, wenn das nächste Haupt- oder Schutzsignal Fahrt oder ein Ersatzsignal zeigt, oder wenn ihm der Befehl „weiterfahren“ trotz rotem Signal gegeben wird.
Steht der Zug, kann er bestimmte Aktionen ausführen, die Flags. An Bahnsteige sind dabei alle Flags erlaubt.
Der SW-Wert eines Bahnsteigs bestimmt die Gleisbezeichnung. Der SW-Wert sollte grundsätzlich pro Gleis eindeutig sein, d.h. maximal ein Bahnsteig-Element links und eins rechts mit gleichem SW-Wert.
An Haltepunkten ohne Gleisbezeichnungen (alle Elemente haben den selben Namen) können allerdings auch Bahnsteig- und Haltepunkt-Elemente gemischt werden, damit der Zug bei Abfahrt vor dem Signal stehenbleibt (und nicht wie beim Haltepunkt bis zum Signal vorzieht). In diesem Fall gelten die Regeln für Haltepunkte.
Bahnsteige sollten generell nur kurz vor Signalen verbaut werden, damit der Zug beim Anfahren eine möglichst kurze Strecke ohne Fahrstraße fährt. Werden an einem Bahnsteig E-Flags verwendet, sollten in beiden Richtungen Signale stehen, damit der Zug bei Spielstart nicht in eine Richtung ohne Fahrstraße wegfährt.
Zum Spielstart werden unter Umständen Züge, die ein E-Flag ausführen, an den entsprechenden Bahnsteig gesetzt (siehe E-Flag). Diese Züge haben zuerst keine feste Richtung und fahren in die Richtung, in die sie fahren können. Das kann neben grünen Signalen auch eine Ausfahrt ohne Signal dazwischen sein!
Ist ein Bahnsteig von einem anderen Zug blockiert, kann man im Normalfall auf ein anderes Gleis ausweichen. Diese Gleisänderung ist natürlich nur bei benachbarten Gleisen im gleichen Bahnhof sinnvoll (z.B. Ausweichen auf das Gleis der Gegenrichtung). Diese Nachbarbahnsteige findet der Sim im Normalfall selbstständig. Als Erbauer kann man diese Suche jedoch steuern.
Es gibt 2 Arten, auf die Elemente benachbart sein können: Durch gleichen SW-Wert (wie bei Haltepunkten) oder weil sie nebeneinander liegen. Zusätzlich gibt es das System der Alternativbahnsteige.
Ein Bahnsteigelement sucht zuerst in einem Quadrat von 5×5 Feldern um sich herum nach weiteren Gleiselementen. Ist ein Bahnsteigelement enthalten, wird es als Nachbarbahnsteig aufgenommen. Stößt die Suche auf ein Gleiselement oder eine Bahnsteigfläche, wird die Suche um 5 Felder von dem Gleiselement aus nach oben und unten erweitert (Bild 1). Hat man also eine Lücke von 5 Elementen, wird in die Richtung nicht weitergesucht. Nach links und rechts wird die Suche nicht erweitert (Bild 2), Bahnsteigelemente in eine andere Element-Richtung werden nicht erkannt (Bild 3).
Die Nachbarerkennung kann im Editor unter Eigenschaften mit zwei Einstellungen beeinflusst werden:
horizontale Such-Breite (def 5, max 20), erlaubt die Erweiterung in der Breite für die Nachbarbahnsteigsuche
vertikale Mindest-Leerzeilen (def 5, max 20), erlaubt die Einstellungen der Leerzeilen zwischen den Gleisen, ab der die Suche unterbrochen wird
Möchte man die Suche nach Nachbarbahnsteigen einschränken, verwendet man dafür Nachbarbahnsteigtrenner. Diese unterbrechen die Suche. Im Normalfall ist es sinnvoll, mehrere Nachbarbahnsteigtrenner nebeneinander zu verwenden.
Die aktuellen Nachbarbahnsteige lassen sich im Gleiseditor unter „bearbeiten“ mit den Haken „Nachbarbahnsteige zeigen“ für das markierte Element zeigen. Außerdem wird der Suchbereich farbig markiert.
Sind zwei Bahnsteige durch eine durchgehende Bahnsteigfläche verbunden oder liegen horizontal direkt nebeneiander, werden sie als verbundene Nachbarbahnsteige bezeichnet.
Zwischen verbundenen Nachbarbahnsteigen gibt es leicht abweichende Regeln zur Gleisänderung:
Inspiration für dieses Verhalten sind Bahnsteiggleise mit mehreren Abschnitten (z.B. a und b). Soll der Zug planmäßig nach 1b fahren, wäre es nicht zweckmäßig, wenn der Zug schon an Gleis 1a halten würde. Auf der anderen Seite soll aber die Möglichkeit gegeben werden, eine Gleisänderung von 1b nach 1a vorzunehmen, um damit die Gleise besser nutzen zu können (etwa wenn in 1b noch ein Zug steht).
Es gibt jedoch noch viele weitere Fälle, wo dieses Verhalten genutzt werden kann. Ein verbreitetes Beispiel ist es, Kurzhalte zum Kuppeln oder Langhalte („G-Bahnsteige“) für Güterzüge anzulegen, um verschiedene Haltepositionen im gleichen Gleis abzubilden. Im folgenden Beispiel können die Güterzüge nach rechts weiter an das Signal heranfahren und so die Gleislänge besser nutzen, statt am Bahnsteigende halten zu müssen. Schiebt man auf einer Seite die Bahnsteige für Personen- und Güterzüge direkt zusammen, benötigt man dafür nicht einmal die Bahnsteigfläche daneben.
Für einen Bahnsteig wird die Menge alle Nachbarbahnsteige und verbundenen Nachbarbahnsteige zusammen als Alternativbahnsteige bezeichnet. Die beiden Mechanismen ergänzen sich hierbei.