Sinn und Zweck eines jeden Stellwerks ist es, die Züge pünktlich und vor allem sicher an ihr Ziel zu bringen. Dem Bediener des Stellwerks, auch Fahrdienstleiter genannt, stehen dazu verschiedene Mittel zur Verfügung.
Es gibt verschiedene Bauformen von Stellwerken. Dies beginnt bei mechanischen Stellwerken, von denen einige schon seit fast 100 Jahren im Betrieb sind und endet bei den heute fast ausschließlich gebauten elektronischen Stellwerken, bei denen alle Abhängigkeiten als Software in Rechnern realisiert sind. Diese Simulation bildet ein Gleisbildstellwerk nach. Diese Art von Stellwerken wurde etwa von 1950-1990 in diversen Unter-Bauarten hergestellt und ist heute noch in großer Zahl im Einsatz. Der Name ergibt sich daraus, dass das Gleisbild des gesteuerten Bereichs schematisch auf einem „Stelltisch“ dargestellt ist. Die Bedienelemente in Form von Drucktasten sind in das Gleisbild eingebaut, der aktuelle Betriebszustand wird mit farbigen Leuchtmeldern im Gleisbild wiedergegeben. Ein von einem Zug besetztes Gleis beispielsweise wird rot angezeigt.
Von einem Stellwerk werden Weichen, Signale, Bahnübergänge etc. bedient. In welchem Zustand sich diese Elemente befinden, kann an der Ausleuchtung erkannt werden. Im normalen, störungsfreien Betrieb müssen die Weichen und Signale nicht von Hand gestellt werden.
An einer Weiche besteht die Möglichkeit, das Gleis zu wechseln. Eine Weiche ist entweder nach links oder nach rechts gestellt. An einem kleinen weißen Leuchtmelder im Gleis ist die Stellung erkennbar. Die hier abgebildete Weiche ist beispielsweise nach links (oder auch auf Geradeausfahrt) gestellt.
Wird eine Fahrstraße eingestellt, wird die Weiche, falls erforderlich, automatisch umgestellt.
Mehr zum Thema gesperrte und gestörten Weichen findet Ihr im Kapitel Störungen.
Ein Signal zeigt dem Lokführer an, ob er den nachfolgenden Gleisabschnitt befahren darf. In der Grundstellung zeigt ein Signal „Halt“, was an einem roten Licht erkennbar ist.
Mit dem roten Knopf im Gleisband wird eine Fahrstraße eingestellt - siehe dazu weiter unten. Auf diese Weise kann ein Signal in die Fahrtstellung gebracht werden, es wird dann ein grünes Licht zeigen.
Zu Einzelheiten und weiteren Signalen im Sim siehe das Kapitel Gleisbild.
Neben Weichen und Signalen gibt es noch weitere Elemente im Stellwerk. So können beispielsweise Bahnübergänge vorhanden sein, die vor einer Zugfahrt zu schließen sind. Auf eingleisigen Strecken, die zu einem benachbarten Stellwerk führen, existieren ebenfalls bestimmte Elemente, um zu verhindern, dass sich zwei Züge entgegenkommen können. Auf sie wird in den weiterführenden Kapiteln eingegangen. Zu Einzelheiten hier wieder der Verweis auf das Kapitel Gleisbild.
Züge verkehren grundsätzlich über so genannte Fahrstraßen. Eine Fahrstraße ist ein gesicherter Fahrweg für einen Zug. Nur dann, wenn eine Fahrstraße eingestellt ist, wird ein Hauptsignal „Fahrt“ zeigen und der Zug fahren. Um eine Fahrstraße einzustellen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. So müssen z.B. alle zu befahrenen Gleise frei von Fahrzeugen sein und die in der Fahrstraße befindlichen Weichen müssen gegen Umstellen gesichert sein. Auf diese Weise werden Unfälle vermieden.
Eine Fahrstraße beginnt immer an einem Signal. Das Ende der Fahrstraße liegt entweder an einem Signal, an einem Gleisabschluss oder bei der Ausfahrt.
Das Einstellen von Fahrstraßen geschieht bei den meisten Gleisbildstellwerken weitgehend automatisch. Zwei Tasten werden nacheinander gedrückt, alle weiteren Abläufe (Weichen stellen etc.) werden von der Technik übernommen. In dieser Simulation funktioniert dies ganz ähnlich. Die zur Fahrstraße gehörenden, rot eingefärbten Tasten, die sich am Start und am Ziel der Fahrstraße befinden, werden nacheinander angeklickt - mehr muss man im Regelfall nicht tun. Die Weichen werden automatisch richtig gestellt und das Hauptsignal am Anfang der Fahrstraße geht auf Fahrt. Die anliegende Fahrstraße ist im Gleisbild an der weißen Ausleuchtung erkennbar, die deutlich den Fahrweg markiert.
Der Zug befährt nun den durch die Fahrstraße vorgegebenen Weg. Hinter ihm wird die Fahrstraße wieder aufgehoben, man spricht auch vom Auflösen der Fahrstraße. Nachdem der Zug ein Element der Fahrstraße, z.B. eine Weiche, befahren hat, kann dieses wieder für eine andere Fahrstraße genutzt werden.
Die grundlegende Basis des Bahnbetriebes ist der Fahrplan. In ihm ist verzeichnet, wann welcher Zug fährt. Auch existiert für jeden Zug ein eigener Fahrplan, der (u.a.) Start, Ziel und Laufweg festlegt. Um die Züge auseinanderhalten zu können, haben sie bis zu fünfstellige Nummern, die durch eine Gattungsbezeichnung (z.B. ICE, RB) ergänzt wird. Auch auf einem Stellwerk ist ein Fahrplan vorhanden, der sich jedoch von dem bekannten gelben Aushang auf den Bahnsteigen unterscheidet.
Im Simulator ist der Fahrplan in der Tabelle links unten dargestellt. In ihm sind alle Züge aufgeführt, die sich derzeit im Stellwerksbereich befinden oder diesen in Zukunft erreichen. Außerdem sind jeweils die Ankunfts- und Abfahrtszeit und das planmäßig benutzte Gleis ersichtlich, ebenso die Richtung, aus der der Zug kommt und in die er den Stellwerksbereich wieder verlässt. Auch die aktuelle Verspätung wird angezeigt.
An diesem Fahrplan orientiert sich der Betriebsablauf im Stellwerk. Nicht alle Dinge müssen zwingend beachtet werden. So ist es meistens möglich, einen Zug auch über ein anderes als das im Fahrplan vorgegebene Gleis zu schicken. Auch kann bzw. muss manchmal die Reihenfolge der Züge verändert werden, beispielsweise kann ein ICE einen langsameren Güterzug überholen. Solche Vorgänge können im Fahrplan vorgegeben sein, man kann aber auch selbstständig derartige Entscheidungen treffen.